Den Begriff Tennisarm hast du sicherlich auch schon mal gehört. Er wirft die Vermutung auf, dass sich Betroffene diese Beschwerden bei sportlicher Aktivität zuziehen. Doch das trifft heutzutage kaum noch zu. Vielmehr hat sich der Tennisarm zum Mausarm entwickelt, und wird inzwischen teilweise auch so bezeichnet. Die Belastung am Computer mit der Maus oder dem Touchpad verursachen eben diese Schmerzen.

Was genau dahinter steckt und was du dagegen tun kannst, zeigen wir dir in diesem Artikel.

Was genau bedeutet Tennisarm?

Diese Erkrankung zählt zum Repetitive-Strain-Injury-Syndrom (RSI-Syndrom). Bedeutet, die Erkrankung ist durch wiederholte Belastung verursacht. Beim Tennisarm handelt es sich um eine Sehnenansatzreizung der Streckmuskeln des Unterarmes, welche ihren Ursprung am Epicondylus radialis, also am äußeren Knöchel des Oberarmes haben. Durch eine Überlastung entstehen Mikroverletzungen, die einen Entzündungsprozess auslösen.

Der Körper reagiert nach und nach mit zunehmenden Schmerzen, in schlimmeren Verläufen auch mit Schwellung des betroffenen Bereichs. Diese bleiben nicht nur lokal im Ursprungsgebiet, sondern können auch entlang des Muskelverlaufes in Richtung Hand ziehen. Je weiter der Entzündungsprozess fortschreitet, desto stärker werden die Beschwerden. Es kann sogar zu einem spürbaren Kraftverlust führen, so dass die Betroffenen nicht mehr in der Lage sind, eine Flasche zu öffnen oder ein volles Glas Wasser zu halten. Selbst Händeschütteln kann bereits schmerzhaft sein.

Der Überlastung der Unterarmmuskulatur gehen häufig Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich voraus. Durch einen permanent erhöhten Tonus, welcher sich nach unten in den Arm fortsetzt, kommt es zu einer ständigen Anspannung der Sehnenstrukturen, welche schließlich überlastet sind und die Reaktionskette auslösen.

Deshalb ist der Tennisarm heute eher ein Mausarm. Die zunehmende Arbeit am Computer fördert Verspannungen im Schulter-Nacken-Bereich besonders. Zusätzlich ist die Nutzung einer Maus, meist immer mit derselben Hand, eine weitere Belastung. Dadurch kennen viele Büroarbeiter dieses schmerzhafte Erkrankung.

Konservative Therapie

Eine Ruhigstellung im Gips, wie es früher üblich war, sollte unbedingt vermieden werden. Die Konsequenzen sind rascher Muskelabbau und zusätzlicher Kraftverlust, was den Verlauf der Heilung nicht positiv beeinflusst. Geschont werden sollte der betroffene Arm jedoch trotzdem. Bedeutet, auslösende Faktoren und Belastungen sollten nach Möglichkeit vermieden werden. Wenn wirklich Sport der Auslöser der Probleme ist, sollte dieser unbedingt pausiert werden.

Wenn die Ursache jedoch die Arbeit am PC ist, ist eine Schonung natürlich schwieriger. Hier kann es aber helfen, den Arbeitsplatz zu optimieren. Dazu zählen Dinge wie die richtige Sitzposition, oder auch der Wechseln von einer herkömmlichen Maus zu einer vertikalen Maus. Diese ist ähnlich wie ein Joystick zu bedienen und schont durch die veränderte Position der Hand die gereizte Muskulatur.

Eine Behandlung beim Physiotherapeuten mittels Quermassagen und Elektrotherapie sind ebenfalls ratsam. Außerdem kann Kühlen den entzündeten Bereich beruhigen.

Welche Übungen sind hilfreich?

Zusätzlich zu den oben genannten Maßnahmen ist eine Lockerung des verspannten Gewebes notwendig. Sowohl im direkt betroffenen Gebiet, aber auch weiter oben im Schulter-Nacken-Bereich.

Lockere regelmäßig während der Arbeit deine Schultern und erinnere dich an eine aufrechte Haltung. Kreise mit deinen Schultern, nimm den Kopf zur Seite, um die seitliche Halsmuskulatur zu dehnen oder führe deine Schultern kontrolliert nach oben und wieder nach unten.

Dazu kann es nützlich sein, sich einen Timer zu setzen, um sich zwischendurch immer wieder an die Aufrichtung zu erinnern. Du kannst aber auch ein anderes Signal nutzen, um dich zu konditionieren. Zum Beispiel das Telefonklingeln. Jedesmal, wenn das Telefon klingelt, lockerst du kurz die Schultern und setzt dich aufrecht hin, bevor du ran gehst. Das verhindert, dass du zu lange in einer Fehlhaltung verweilst und mobilisiert regelmäßig deinen Rumpf.

Außerdem kannst du gezielt deine Unterarmmuskulatur dehnen. Strecke dazu deinen Arm aus, so dass dein Ellenbogengelenk vollständig gestreckt ist und die Unterseite deines Armes nach oben zeigt. Dann ziehst du deine Hand mit gestreckten Fingern nach unten. Zur Verstärkung kannst du mit der anderen Hand die Finger weiter heranziehen. In dieser Position dehnst du die Unterseite der Unterarmmuskulatur.

Bringst du deine Hand bei gestrecktem Arm in die Gegenrichtung, also so dass die Oberseite des Unterarmes nach oben zeigt und du die Hand so weit wie möglich nach unten ziehst, dehnst du die Oberseite der Unterarmmuskulatur. Auch hier kann die andere Hand den Zug verstärken.

Wie kannst du das Backrelease nutzen?

Bereits bei beginnenden Verspannungen ist es sinnvoll, gezielt dagegen zu arbeiten. So kannst du im besten Fall verhindern, dass sich schlimmere Beschwerden überhaupt aufbauen.

Dank der unterschiedlichen Aufsätze des Backrelease kannst du auch den schmaleren Bereich der Unterarmmuskulatur sehr gut bearbeiten. Nimm die Base und den kleineren Aufsatz und gehe gezielt in die verspannten Muskelabschnitte. Die Behandlung regt lokal die Durchblutung an und fördert die Regeneration der Muskulatur.

Auch im Schulter-Nacken-Bereich kannst du mit dem Backrelease arbeiten. Hier ist besonders der Trapezmuskel prädestiniert für Verspannungen. Dank der guten Handhabung mit dem Base kannst du auch den Bereich oben auf den Schultern behandeln, wo man sonst mit der Faszienrolle oder dem Lacrosse Ball Probleme hat.

Löse möglichst gleich zu Beginn Verspannungen und Verklebungen, damit dir weitere schmerzhafte Entzündungen erspart bleiben!

Laura, Physiotherapeutin seit zehn Jahren